Das Kölner Domradio muss nach Bekanntwerden von abstrusen Umbauerwägungen des Erzbistums Berlin abwiegeln, ablenken und den Fakten alternative Auslegungen entgegenstellen.
Die Reaktion des Kölner Domradios ist ein Lehrbeispiel für die Rechtfertigungs- und Verlautbarungspresse autoritärer Institutionen. Da die Details der Pläne des Erzbistums Berlin, die an die Öffentlichkeit gelangen, immer abstruser werden, ist Ablenkung nötig. Mit der Routine der Medienprofis des Domradios setzt man den unbequemen Neuigkeiten die ermüdende Wiederholung des immer Gleichen entgegen.
Domradio über Kochs "Hirtenwort":
"Das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965) habe die Vorgaben für Gottesdienste jedoch deutlich erweitert."
Das ist nicht die Wahrheit. Es gibt keine neuen "Vorgaben", wie der Vatikan bestätigte.
Koch schrieb lediglich von "Möglichkeiten", mit denen aber kein Umbau begründet werden kann.
"Möglichkeiten" gibt es überall. Mehr als Floskeln bietet das "Hirtenwort" nicht. So werden nun von dienstbeflissenen Helfern die Begriffe verändert und in die Presse lanciert. Sollen so die öffentliche Meinung und die der politisch Verantwortlichen manipuliert werden?
Domradio über das Schweigen des Pressesprechers::
"Diesen Spekulationen hat das Erzbistum Berlin nun einen Riegel vorgeschoben."
Um welchen Riegel handelt es sich?
Domradio: ":Im Rahmen der Beratungen über den geplanten Umbau der Bischofskirche seien bislang keine Entscheidungen in Einzelfragen gefallen, erklärte Bistumssprecher Stefan Förner am Dienstag auf Anfrage."
Das Erzbistum drückt sich um eine Aussage.
Diese Verheimlichung will das Domradio als Zurückweisung von Spekulationen verkaufen.
Domradio über Abriss und Neuaufbau des Bernhard-Lichtenberg-Hauses für 17 Mio. Euro:
" Dort sind Bildungseinrichtungen, ein "niedrigschwelliges Caritasangebot" sowie der Dienstsitz des Berliner Erzbischofs geplant."
Alles nur Worte, keine Planung ist bekannt.
Domradio über Erzbischof Kochs Rechtfertigung, mindestens 43 Mio. Euro für einen totalen Umbau der Kathedrale ausgeben zu wollen, über die er nicht einmal verfügt:
Die Bischöfe Weskamm, Döpfner, Bengsch, Meisner und Sterzynski und die Päpste wusste wohl nicht, wie man "würdige Feiern" abhält?
Link zu einem dazu passenden Beitrag
Link zur Online-Fassung des Beitrags
(Das Original steht aber nur in der Morgenpost.)
Dem nebenstehenden Hinweis auf dem Titelblatt der Printausgabe der Berliner Morgenpost folgt auf Seite 9 der ausführliche Beitrag.
Link zur Online-Fassung des Artikels
Auf der Internetseite der Berliner Morgenpost kann der Artikel online gelesen werden.
Link zu einer alternativen Variante
Was soll aus der Kathedrale werden, wenn man das Gebäude nicht durch ein Kreuz an höchster Stelle als eine katholische Kirche kennzeichnet? Ist ein Kongresszentrum geplant oder soll die Immobilie nach einem Umbau für vielfältige Zwecke genutzt und ggf. gewinnbringend vermietet werden? Ein externer Kommentar ging diesen Fragen schon im August 2016 nach.
Kein Plan einer Kathedrale mit Kreuz
Auch zwei Wochen nach dem Interview mit dem Pressesprecher des Erzbistums Berlin, präsentiert die Kirchenzeitung keine Planzeichnung, in der die Kuppel der Kathedrale nach einem Umbau mit einem Kreuz gekrönt ist. Der Bericht der Berliner Morgenpost kann nicht verbal zurückgewiesen werden. Das Zitat, mit der der Pressesprecher die die vermeintlichen "Spekulationen" zurückwies, wird den Lesern der Kirchenzeitung vorenthalten.
Das vollständige Zitat zeigt, dass "bislang keine Entscheidungen in Einzelfragen gefallen" seien. Das Erzbistum Berlin drückt sich um eine Aussage, was mit dem Kreuz auf der Kuppel der St. Hedwigs-Kathedrale geschehen soll.
Diese Verheimlichung will nun zwei Wochen später auch der "Tag des Herrn" als Zurückweisung von Spekulationen verkaufen.
Meldung im "Tag des Herrn"
Domradio am 09.01.2018: "Diesen Spekulationen hat das Erzbistum Berlin nun einen Riegel vorgeschoben." ":Im Rahmen der Beratungen über den geplanten Umbau der Bischofskirche seien bislang keine Entscheidungen in Einzelfragen gefallen, erklärte Bistumssprecher Stefan Förner am Dienstag auf Anfrage."