"sehr ernsten Brief" an Woelki und Koch
Der verstorbene Kardinal Meisner hatte Kardinal Woelki (und später auch Erzbischof Koch) "einen sehr ernsten Brief geschrieben", als er hörte, "dass Kardinal Woelki die Kathedrale umbauen lassen wollte." Kardinal Meisner schrieb in nun veröffentlichten Briefen: "Wenn ein Bischof erst zwei Jahre in seiner Diözese ist und sie vorher gar nicht gekannt hat, darf er nicht sofort an eine substantielle Umgestaltung der Bischofskirche denken, geschweige denn, schon Vorbereitungen dafür einleiten." (Zitate aus beigefügten Quellen)
Briefe Kardinal Meisners veröffentlicht
Der volle Wortlaut der Stellungnahme Kardinal Meisners zur Hedwigskathedrale und zu seinem Berliner Nachfolger Kardinal Sterzinsky findet sich in den nun veröffentlichten Briefen.
"Kardinal Meisner, der frühere Bischof von Berlin, hat nie eine Äußerung
oder Überlegung von seinem Nachfolger Kardinal Sterzynski
über den Umbau der St.-Hedwigs-Kathedrale von Berlin gehört."
Von Kardinal Meisner am 20.Januar 2017 schriftlich autorisierte Stellungnahme, die er für die Veröffentlichung auf der Internetseite der "Freunde der St. Hedwigs-Kathedrale" freigab. Das Faksimile des Schreibens ist hier einsehbar.
Noch im Januar dieses Jahres versicherte der nun verstorbene Joachim Kardinal Meisner in einem Briefwechsel den "Freunden der St. Hedwigs-Kathedrale", dass er "ganz und gar auf Ihrer Seite stehe". Anlass für den Briefwechsel war die Frage nach seinen Erinnerungen und Erfahrungen aus den Gesprächen mit seinem Nachfolger auf dem Berliner Bischofsstuhl, Georg Kardinal Sterzinsky. Der 2011 verstorbene Berliner Erzbischof wurde und wird von der derzeitigen Leitung des Erzbistum (ohne Vorlage irgendwelcher Belege) in Verbindung gebracht zu Umbauüberlegungen an der Hedwigskathedrale.
In seinem Brief vom 16. Januar 2017 schreibt Joachim Kardinal Meisner:
"Ich kann Ihnen nur versichern, dass ich ganz und gar auf Ihrer Seite stehe. Als ich damals hörte, dass Kardinal Woelki die Kathedrale umbauen lassen wollte, habe ich ihm gleich einen sehr ernsten Brief geschrieben. Wenn ein Bischof erst zwei Jahre in seiner Diözese ist und sie vorher gar nicht gekannt hat, darf er nicht sofort an eine substantielle Umgestaltung der Bischofskirche denken, geschweige denn, schon Vorbereitungen dafür einleiten." (…)
"Herr Erzbischof Dr. Heiner Koch hat dasselbe von mir erfahren. In den vielen Reaktionen auf den Hirtenbrief des Erzbischofs am Allerheiligenfest 2016 war zu lesen: "Die Tragik ist, dass die beiden letzten Berliner Bischöfe Woelki und Koch kein Berliner Herz haben." Damit sei wohl gesagt, dass sie sich noch nicht genügend mit dem Bistum Berlin identifiziert haben, sodass eine sachgerechte, gute Regelung für St. Hedwig gefunden werden kann."
In dem Brief vom 16. Januar 2016 schrieb Joachim Kardinal Meisner zu der Behauptung, Kardinal Sterzynski könnte sich mit dem abwegigen Gedanken getragen haben, den theologisch wegweisenden Innenraum der Hedwigskathedrale umzubauen:
"Von Georg Kardinal Sterzinsky habe ich nie diesbezüglich eine Äußerung gehört. das lag meines Erachtens auch außerhalb seines Gesichtskreises. Er sagte mir auch einmal: Du bist jedenfalls wie ich im gotischen Dom in Erfurt zum Priester geweiht worden, aber die Berliner Kathedrale ist uns gleich zur Heimat geworden."
Seine aufmunternden Worte, mit denen er seinen Brief schloss, die er auch an unseren engagierten Mitstreiter, Jürgen Manderla , in einem separaten Brief richtete, gaben uns Hoffnung und Mut:
"Lieber Herr Kohl, bleiben Sie – wie man so schön sagt … am Ball! Ich danke Ihnen für Ihren Einsatz und grüße Sie in herzlicher Verbundenheit
Ihr + Joachim Kardinal Meisner
Kardinal Meisner gab folgende Auskunft, die er schriftlich zur Veröffentlichung freigab:
"Kardinal Meisner, der frühere Bischof von Berlin, hat nie eine Äußerung oder Überlegung von seinem Nachfolger Kardinal Sterzinsky über den Umbau der St.-Hedwigs-Kathedrale gehört."
(Joachim Kardinal Meisner im Januar 2017)