Georg Mörsch

Frankfurter Allgemeine _25. Februar 2014

Eine kaum verhohlene Verunglimpfung

Und das dem Schöpfer des Bundestags: Der Berliner Kathedrale Sankt Hedwig könnte es nun höchst ungut an den Kragen gehen.

"Vor dem Hintergrund der geradezu populisti-schen Verbreitung der Wettbewerbsabsichten, an der selbst Fachteilnehmer der Jury teilnehmen, ist die Behauptung, es handle sich um einen ergebnisoffenen Wettbewerb, nur noch ärgerlich - an ein gerechtes Abwägen zwischen Schwipperts Werk und den Veränderungswünschen mag man kaum glauben."

"So sollten denn die kirchlichen Verantwortungs-träger sich zumindest daran erinnern lassen, dass, angefangen vom frühchristlichen Weihetext für den Ostiarius, den Kirchenhüter, bis hin zur Liturgiekonstitution des 2. Vatikanischen Konzils, jeder Verlust an wertvollem Kirchenbesitz verboten ist – gerade auch bei liturgisch begründeten Umwandlungen." 

GEORG MÖRSCH

Der Autor war 1980 bis 2005 Ordinarius für Denkmalpflege an der ETH in Zürich und Leiter des dortigen Instituts für Denkmalpflege 

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Eine kaum verhohlene Verunglimpfung
Georg Mörsch weist auf die problema-tische Form des Wettbewerbs hin, die der Bedeutung der Kathedrale nicht gerecht wird. In der "ablehnenden Haltung der Auslober" sieht er eine "kaum verhohlene Verunglimpfung" des Bestands.
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"Dass das Innere der Hedwigskathedrale einschließlich des Schwippertschen Umbaus unter Denkmalschutz steht, im Berliner Kunst-denkmälerhandbuch Dehio und auf Wikipedia gewürdigt wird, kommt dagegen kaum an"